Da die „Kassenabrechnung von EU-AusländerInnen“ sehr zeitraubend und nicht an den Vollbetrieb einer Ordination angepasst ist, habe ich mich an den Abgeordneten zum Europäischen Parlament Dr. Paul Rübig gewandt.
Dr. Rübig (www.paulruebig.eu), der generell für Verwaltungsvereinfachungen eintritt, hat diese Angelegenheit umgehend an die zuständige EU-Komission weitergeleitet, dann im Rahmen einer parlamentarischen Anfrage im Europäischen Parlament eingebracht und diese Forderung im Plenum nochmals gegenüber Kommissar Dr. Tonio Borg wiederholt (Wortlaut nachstehend). Weitere Schritte sind geplant, wir halten Sie auf dem Laufenden.
Die ÖAAO hat für Sie auch ein Diskussionsforum zu diesem Thema eingerichtet, um Ihnen die Möglichkeit zu geben, diesen politischen Prozess aktiv zu begleiten (Ihr Input ist sehr wichtig!).
Anfrage im Plenum (3.2.2014):
Paul Rübig (PPE), „Herr Plenković! Ich hätte eine Bitte: Ich habe zahlreiche Beschwerden von ÄrztenInnen über die Krankenkassenabrechnung von EU-PatientenInnen bekommen. Wenn BürgerInnen aus anderen Ländern kommen, führt das oft zu Missverständnissen durch die vielen verschiedenen Nummern-Codes. Da gibt es einen enormen Bürokratieaufwand. Könnten Sie sich vorstellen, dass man derartige Kassenabrechnungen für EU-AusländerInnen auch standardisiert und vereinfacht, sodass es für die BürgerInnen und ÄrzteInnen unbürokratischer wird?“
Forderung im Plenum an Kommissar Dr. Tonio Borg (25.2.2014):
Paul Rübig (PPE). – Ich glaube, dass Gesundheit für uns alle ein ganz wichtiges Anliegen ist, aber in der Gesundheitsversorgung entstehen viele Kosten dadurch, dass Verwaltungsvorschriften bestehen, die für ÄrzteInnen und Pflegepersonal sehr schwer zu tragen sind. Deshalb ist die Kernfrage der Verwaltungsvereinfachung in den Mittelpunkt zu stellen: So sollte zum Beispiel bei Arztbesuchen nur ein Formular auszufüllen sein, in dem Name, Geburtsdatum, Anschrift und Nummerncodes anzugeben sind, die europaweit einheitlich sein sollten. Es sollte klar ersichtlich sein, ob es sich um private oder staatliche Versicherungen handelt. Vielleicht könnte auch eine EU-weite Chipkarte zur Identifikation einen dementsprechenden Ansatz für eine Vereinfachung darstellen. Auch sollte es einheitliche Fristen für die Abrechnung geben, damit die ÄrzteInnen, wenn europäische BürgerInnen auf Reisen in einem anderen Land sind, sicher sein können, dass die Verrechnung erfolgt, dass es einfach ist, dass es unbürokratisch ist und dass es transparent ist.
Mit kollegialen Grüßen,
Ihr
Wolfgang Radner
Präsident der Akademie für Augenheilkunde und Optometrie