In der Wiener Fachgruppensitzung wurde das Thema „Desinfektion der Tonometerköpfchen“ zur Diskussion gestellt. Leider wurde kein Literaturüberblick mitgeliefert. Wie ich herausfinden konnte, gibt es dazu jedoch reichlich Literatur, die sogar in einem zusammenfassenden Artikel in den Klinischen Monatsblättern systematisch aufgearbeitet wurde und als PDF heruntergeladen werden kann [1]:www.tonoclean.de/downloads/klimo0520.pdf
Es gibt also evidence based data. Ich empfehle, dass wir AugenärzteInnen uns das durchlesen und jeder für sich seine/ihre Schlüsse daraus ziehen möge. Es scheint allerdings so zu sein, dass man sich im niedergelassen Bereich weiterhin auf die Vorgehensweisen unserer Universitätskliniken stützen kann. Zudem ist in dieser Publikation die Empfehlung der American Academy angeführt. Bei Verdacht auf übertragbare Prionen- oder Viruserkrankungen wie zB HIV, Hepatitis,… bei Verdacht auf Akanthamöben, bei Erkrankungen, die zu Resistenzschwächen führen können, und bei offensichtlichen Infektionen wäre wohl die Verwendung von Einmal-Tonometerköpfchen anzudenken.
Ich hoffe mit diesen Angaben gedient zu haben
verbleibe mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Radner
Präsident der
Österreichischen Akademie für Augenheilkunde und Optometrie
1) A. Neubauer, P. Heeg, A. Kampik, C. Hirneiss. Desinfektion von Kontakt-Tonometern – ein systematischer Review. Klin Monbl Augenheilkd. 2009 May;226(5):396-403.